Harley Davidson
Aye! Harley fahren war mal etwas besonderes, irgendwie anders, verwegen, Abenteuer versprechend. Von der Pannenversicherung der Züri brauchte man ja keinem etwas zu erzählen. Vor den Beizen die eigenen Parkplätze und respektvolle Blicke der anderen Gäste. Dazu war da so ein unbestimmtes Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe Menschen die, hm irgendwie anders sind. Kennt ihr das noch? Irrational, ich weiss, ausser natürlich man gehörte den Hells oder anderen bösen Gruppierungen an. Aber man wünschte sich halt etwas besonderes zu sein. Hier habe ich ja schon einmal etwas dazu geschrieben. Und hier auch. (Chefe hat sich übrigens eine neue gekauft, so eine ganz neue mit ABS und was weiss ich nicht was alles. Grumpf!)
Schaut man sich heute auf den Strassen um, fällt einem sofort die Unmengen an Harleys auf die sich da tummeln. Es scheint Mode geworden zu sein eine Harley zu fahren. Auch wenn bei vielen dieser Geräte eigentlich nicht Harley im Ausweis steht. Wichtig ist der breite Hinterreifen und der Totenkopf auf dem Halstuch. Der böse Blick und die Lederjacke. Habt ihr schon mal auf den Gesichtsausdruck dieser Menschen geachtet? Wo ist das dämliche Grinsen geblieben das einem das stampfen der BigTwin aufs Gesicht zaubert? Und Himmel hilf, ich bin Teilnehmer einer Modeströmung geworden. Genau das was ich mit dem fahren der Harley ursprünglich vermeiden wollte. Ein Yuppie… Ok nicht ganz. Da fehlen noch ca 2 Meter an Hinterradbreite und mindestens so viel am Lenker. Aber nichts desto trotz, das Gefühl etwas besonderes zu sein ist weg. Nur wenn ich so etwas sehe wie auf diesem Bild kommen schwache Ahnungen der Empfindungen von Früher zurück und das dämliche Grinsen zuckt für eine Sekunde wieder über mein Gesicht…